Schnabel-Kanne


Glasmacher haben in der italienischen Stadt Venedig schon im 13. Jahrhundert die ersten Gegenstände aus Glas hergestellt.
Richtig berühmt wurden Glas-Objekte aus Venedig dann etwa 200 Jahre später in der Kunst-Zeit Renaissance.
Das spricht man so: Re-ne-songs.
Anfangs waren die Gläser farblos.
Im 15. Jahrhundert hat man dann auch Farb-Gläser hergestellt.
Die Farb-Gläser sind vermutlich in der Glas-Fabrik von Angelo Barovier entstanden.
Angelo Barovier war als Glasmacher von 1424 bis 1460 beschäftigt.
Er hat auch das Chalzedon-Glas erfunden.
Chalzedon ist eigentlich ein Edelstein.
Der Edelstein schimmert in mehreren Farben.
Das Muster kann man an der Schnabel-Kanne aus Glas gut erkennen:
blaue, grüne und gelb-braune Farben fließen ineinander.
Das Glas ist trüb.
Innen schimmert es rötlich.

Diese Glas-Herstellung ist aufwendig.
Die Materialien werden mit einer Zange kunstvoll zusammengeknetet.
Man darf sie dabei aber nicht vermischen.
Wie genau das funktioniert: das war lange Zeit ein Geheimnis!

Die Form von der Schnabel-Kanne kam um das Jahr 1500 oft vor:

  • Teller-Fuß in Form einer Glocke
  • Runde Form wie ein Ballon
  • Form vom Kannen-Hals wie ein Trichter
  • Hals-Ring
  • Gebogener Henkel
  • Schlanker Ausguss wie ein Schnabel

Von dieser Schnabel-Kanne in Frankfurt gibt es höchstwahrscheinlich nur noch ein weiteres Stück.
Das steht in London im Victoria und Albert Museum.

Auf der Schnabel-Kanne hier in Frankfurt konnte man in der 1. Hälfte vom 20. Jahrhundert noch Reste von Gold-Malerei sehen:
Blumen auf dem Kannen-Bauch und Zeichen um den Kannen-Fuß.
Die Gold-Malerei ist mit der Zeit immer blasser geworden.
Sie hat sich abgenutzt.

Die Zeichen auf der Kanne sehen aus wie eine Schrift aus arabischen Ländern.
Denn früher hat Venedig viele Waren mit arabischen Ländern getauscht.
Die Schrift kann man aber nicht eindeutig einer bestimmten Sprache zuordnen.

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