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Glasbecher mit Emailbemalung
14. Jh.
Die farbige Emailbemalung auf der Wandung dieses konischen Glasbechers zeigt einen Adler, ein Fabelwesen (Vogelgreif) und eine Säule. Der Adler hält ein herzförmiges Blatt im Schnabel. Ihm zugewandt ist der mythische Vogelgreif mit spitzen Ohren, vorgeworfenen Vorderbeinen, adlerartigen Klauen, dem stilisierten Hinterteil eines Löwen und Flügeln. Die Säule wird von zwei kleinen Vögeln flankiert. Die Motive auf der Wandung sind oben und unten von Bändern gerahmt. Der lateinische Schriftzug „AE·MARIA·GRC·IA·PLEN“ (Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade) auf dem oberen Band entspricht der ersten Zeile des „Ave Maria“, eines Grundgebets der katholischen Kirche. Es beginnt mit dem Gruß des Erzengels Gabriel an Maria anlässlich der Verkündigung, dass sie den Sohn Gottes durch den Heiligen Geist empfangen und gebären werde (Lk 1,28). Die Inschrift steht jedoch in keinem erkennbaren Zusammenhang zu den Darstellungen auf dem Becher.
Das farblose Glas ist von außergewöhnlicher Klarheit und lässt seinen spitz eingestochenen Boden von außen erkennen. Für das Geschick des Glasbläsers spricht der Fußring am unteren Rand, der seinen Anfangs- und Endpunkt kaum erkennen lässt. Die dunkelrote und die schwarze Farbe sind auf der Innenseite des Glases aufgetragen, alle übrigen Farben auf seiner Außenseite. Die Machart des Bechers lässt vermuten, dass er im 14. Jahrhundert in Venedig hergestellt wurde, dem damals führenden Zentrum der Glasproduktion und wichtigen Umschlagplatz für kostbare Waren aus Vorderasien und Europa. Vor diesem Hintergrund ist das Motiv des Vogelgreifs wohl Teil einer gemeinsamen visuellen Sprache von Kunsthandwerkern der islamischen und der christlichen Welt.
Die Fundstelle des Glasbechers ist nicht bekannt. Wie vergleichbare Stücke an unterschiedlichsten Fundorten heute zeigen, waren sie Handelsgüter, die als Luxusware nach ganz Europa exportiert wurden. Die Bezeichnung dieser Gruppe von Glasbechern als „Aldrevandin-Becher“ verweist auf den Glasbläser, der einen dieser Becher (heute im British Museum, London) mit seinem Namen signiert hat.
Titel
Glasbecher mit Emailbemalung
Datierung
14. Jh. (Herstellung)
Geografischer Bezug
Entstehungsort: Venedig
Material / Technik
Durchsichtiges, mattrauchfarbenes Glas, mundgeblasen; polychrome Emailmalerei auf der Innen- und Außenseite
Maße
Objektmaß:
11,4 x 9,5 x 9,5 cm
Objektbezeichnung
Sammlungbereich
Inventarnummer
6770
Creditline
Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
Zugang
Übernahme; 30.04.1929; Staedelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main
In Alben enthalten
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