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Deckelkanne
Ferdinand Kramer; Emil Graf
1923 - 1924
Der in Frankfurt geborene Ferdinand Kramer (1898–1985) arbeitete ab dem Herbst 1925 im Hochbauamt und ist dort bis 1930 in der Abteilung „Typisierung“ als Architekt und Designer in das umfassende Programm des kommunalen Wohnungsbaus Neues Frankfurt eingebunden. Unter der Leitung von Stadtbaurat Ernst May entstanden in nur wenigen Jahren etwa 12.000 kleine aber gut ausgestattete Wohnungen sowie Schulen, Industriebauten und öffentliche Einrichtungen. Von Kramer stammen zahlreiche einfache und äußerst praktische Ausstattungsgegenstände, wie Möbel, Leuchten und Türbeschläge.
Die hier gezeigte Kanne allerdings entwarf er bereits vor seiner Anstellung bei der Stadt Frankfurt. Sie ist Teil eines Ensembles aus Kochtopf, Milch- und Teekanne, einem Kohlekasten und einem Kamingerät, die der Gestalter aus Kupfer, Eisenblech oder Messing entwickelte, hergestellt von dem Frankfurter Metallbau-Betrieb Emil Graf. Schlichte Formen, günstige Materialien, aber eine wertige Herstellung, die für Langlebigkeit bürgt – das waren die Prämissen für Kramers Arbeit. Die Dinge sollten für jene Verbraucher:innen bestimmt sein, die sparsam mit ihrem Geld umgehen mussten und sich dennoch geschmackvoll einrichten wollten.
1937 erhielt Kramer Berufsverbot und folgte ein Jahr später seiner Frau Beate Kramer (geborene Feith) in die USA. Im Exil entwickelte er zahlreiche einfache und sehr praktische Gebrauchsgüter und entwarf moderne Einrichtungen für Läden und Geschäfte. 1952 kehrte er auf Bitten Max Horkheimers, Sozialphilosoph und bis zu dessen Schließung 1933 Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, wieder zurück nach Frankfurt. Zwischen 1952 bis 1964 setzte Kramer als Baudirektor der Goethe-Universität Frankfurt den Generalplan (Gesamtplanung aller Einzelgebäude inkl. Straßen, Zugänge und Erschließungsbedarf) und insgesamt 23 Universitätsgebäude um, einschließlich ihrer Innenausstattung. Die Entwürfe markieren in baulicher Hinsicht einen radikalen und demokratischen Neuanfang des akademischen Frankfurts nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis zu seinem Tod am 4. November 1985 lebte und arbeitete Ferdinand Kramer in Frankfurt.
Titel
Deckelkanne
Beteiligte
Ferdinand Kramer (Design) GND
Emil Graf (Herstellung)
Datierung
1923 - 1924 (Herstellung)
Geografischer Bezug
Herstellungsort: Frankfurt am Main
Material / Technik
Messing, geschnitten, gelötet, poliert; Serienproduktion
Objektbezeichnung
Sammlungbereich
Inventarnummer
19049
Creditline
Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
Zugang
Schenkung; 31.12.2021; Rüdiger Urlass, Frankfurt am Main
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