„Heiliger Nikolaus, der Wundertäter“ ist in Kirchenslawisch unter dem Bild des Nikolaus zu lesen. Seine legendäre Güte und Hilfsbereitschaft machen ihn zu einem der beliebtesten christlichen Heiligen in der östlichen wie westlichen Tradition. Orthodoxe Christinnen und Christen wenden sich in verschiedenen Notlagen an ihn wegen der vielen Wunder, die ihm zugeschrieben werden. Solche Ikonen mit seinem Bildnis wie auch Ikonen, die in detaillierten Szenen sein Leben erzählen, sind daher sehr häufig in christlich-orthodoxen Häusern sowie Kirchen anzutreffen. Damit ist Nikolaus einer der am meisten dargestellten Heiligen in der östlichen Kirche und hat sich im Verlauf der Jahrhunderte zum mit Abstand bedeutendsten Heiligen Russlands entwickelt.

In dieser typischen Darstellung trägt der Heilige um seine Schultern das Omophorion, ein liturgisches Kleidungsstück, das ihn als Bischof kennzeichnet. Jesus Christus und die Gottesmutter (in den beiden Medaillons) bestätigen seine Bischofswürde, indem sie ihm das Evangelienbuch und seinen Bischofsschal zurückgeben, die er in einem theologischen Streit verloren hatte. Nikolaus’ hohe, zerfurchte Stirn und sein graues Haar werden als Zeichen seiner Weisheit gesehen. Mit seiner rechten Hand segnet er diejenigen, die ihn im Gebet vor seiner Ikone um Hilfe bitten. Die schützende Funktion dieser Ikone wird durch die beiden Randfiguren des Schutzengels auf der linken Seite und des Johannes des Täufers auf der rechten Seite noch verstärkt.