Kado Isaburô ist einer der bedeutendsten modernen japanischen Lackkünstler. Er wuchs im relativ abgelegenen Wajima am Ende einer Halbinsel an Japans Nordküste auf, einem Ort, der seit Jahrhunderten für seine Lackwerkstätten berühmt ist. Somit war er von Kindheit an mit diesem Metier vertraut, entwickelte jedoch einen eigenen, unverwechselbaren Stil, der sich durch klare, kraftvolle Formen und absolute Perfektion in der Handwerkstechnik auszeichnet. Seine Kunst lebt vom Kontrast zwischen rauen, expressiven und, wie hier, präzisen geometrischen Formen.

Der große Stapelkasten ist ein funktionales Objekt – ein Picknickkasten, bestehend aus sechs ovalen Schalen für unterschiedliche Speisen. Damit repräsentiert er eine in Japan über Jahrhunderte tradierte Gebrauchsform. Zugleich jedoch ist der ganz und gar untraditionell wirkende Kasten eine Art Skulptur und lässt an Formfindungen des Art déco oder gar an Automobildesign denken.

In die Museumssammlung kam das Stück anlässlich einer Einzelausstellung von Kados Lackkunst, die 1994/95 in Berlin, Düsseldorf und in unserem Museum in Frankfurt präsentiert wurde.