Die fröhliche Wissenschaft, zuerst 1882 erschienen und 1887 ergänzt, versammelt Gedanken zu unterschiedlichsten Themen, die der Philosoph Friedrich Wilhelm Nietzsche in knapp 400 Aphorismen verfasste. Es gilt als das abschließende Werk seiner „freigeistigen“ Periode.

In der Stilform des Aphorismus – der einen einzelnen Gedanken, eine Einsicht oder ein Urteil in nur einem Satz oder wenigen Sätzen beschreibt – thematisiert Nietzsche jenseits der üblichen Diskursivität wissenschaftlicher Texte das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft. In fünf Kapiteln (Büchern) setzt er sich mit dem positiven Wissenschaftsbegriff des 19. Jahrhunderts kritisch auseinander und formuliert die Erkenntnis, dass die Wissenschaft als „fröhliche Wissenschaft“ notwendigerweise ästhetisch und lebensbejahend sein müsse. Kunst und Wissenschaft seien vor allem menschliche Tätigkeiten und damit Interpretationen, keine endgültigen Wahrheiten, gemäß eines positiven Wissenschaftsbegriffs.
Nietzsche fordert, dass Wissenschaft unter dem Blickwinkel der Kunst und damit im Sinne ihres kreativen Potenzials als ein offener schöpferischer Prozess gesehen werden müsse.