Der in Frankfurt lebende Designer Kai Linke geht in seiner Gestaltung von den Eigenschaften des Materials aus: Ist es gießfähig, biegsam oder fest? Spiegelnd, opak oder transluzent? Dabei weisen seine Entwürfe oft über die Funktion hinaus und auf den semantischen Charakter von Dingen – wie dieser Mirror Chair No. 1, der mehr als Kommentar denn als Gebrauchsgegenstand verstanden werden kann. Entstanden aus zwei miteinander verschmolzenen Monobloc-Plastikstühlen, zeigt das Objekt unübersehbar seine Herkunft als Stuhl, funktioniert aber nicht mehr als solcher, weil das Sich-Niederlassen auf der Sitzfläche ganz offensichtlich verhindert wird. Zugleich scheint es so, als reichten sich hier zwei Möbel die Hände oder spiegelten sich gegenseitig ihre Existenz als Stuhl.