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Siegburger Schnelle mit allegorischen Darstellungen
um 1566
Den Formtypus der Schnelle – ein hohes, sich nach oben verjüngendes Trinkgefäß mit Deckel und Henkel – entwickelten Kölner Töpfereien während der rheinischen Renaissance um die Mitte des 16. Jahrhunderts. Diese Schnelle mit gewölbtem Zinndeckel und Eichelknauf entstand in der Blütezeit der Steinzeugtöpferei in Siegburg, nahe Köln. Dort siedelten sich die Töpfer – Ulner genannt – in der Ulgasse nordöstlich vor den Toren der Stadt an. Verwendet wurde hochwertiger, besonders feinkörniger und weißbrennender Ton, der in der Region zu finden war.
Das Relief auf der Wandung zeigt in drei hohen, von Säulen gerahmten und mit Rundbögen abgeschlossenen Bildfeldern je eine weibliche Figur vor einer Hügellandschaft mit Bäumen und Gebäuden. Schriftbänder um ihre Köpfe benennen sie als „De Gerechticheit“, „Der Ghelof“ und „De Gedult“. Die Tugenden sind mit ihren entsprechenden Attributen dargestellt: Die Gerechtigkeit hält das Schwert und die Waage in den Händen, der Glaube trägt den Kreuzstab und den Kelch mit der Hostie, die Geduld wird von einem Lamm begleitet.
Als Vorlage für das Relief dienten der Töpferei Zinnplaketten von Peter Flötner (1490–1546), der in Nürnberg unter anderem als Medailleur tätig war. Der Formschneider schnitt die Motive zunächst seitenverkehrt in den gehärteten Ton ein und schuf somit die Hohlformen, sogenannte Matrizen, für die Reliefs. Im nächsten Schritt wurden die Tonabdrücke hergestellt und schließlich vor dem Brennen auf der Gefäßwandung angebracht. Kunstvoll gestaltete Trinkgefäße für Bier oder Wein wie diese Siegburger Schnelle gelangten durch Kaufleute in adlige und großbürgerliche Kreise.
Titel
Siegburger Schnelle mit allegorischen Darstellungen
Datierung
um 1566 (Herstellung)
Geografischer Bezug
Herstellungsort: Siegburg
Material / Technik
Gefäß: Steinzeug, gelblich-weißer Scherben, Modeltechnik, frei geformt; Salzglasur
Deckel: Zinn, gegossen, gelötet
Maße
Objektmaß:
28,5 x 13 x 10 cm
Objektbezeichnung
Inventarnummer
3620
Creditline
Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
Zugang
Auktion; 31.12.1903; Lempertz, Köln, Kunsthandel
In Alben enthalten
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