Ein bärtiger, grimmig blickender Mann in blauem Gewand und mit einem Dreizack schreitet durch eine schneebedeckte Landschaft und schaut sich nach seinem Hündchen um, das mit einem roten Halsband hinter ihm herläuft. Die luxuriöse Kleidung des Mannes und das edle Schoßhündchen zeigen, dass es sich nicht um einen einfachen Jäger handelt, sondern um eine Persönlichkeit von Rang. An seinem Dreizack trägt er zwei erbeutete weiße Pelztiere, vielleicht Hermeline. Die atmosphärische, authentische Naturdarstellung schafft eine überzeugende Stimmung, die an einen kalten Herbst- oder Wintertag erinnert. Dies war eine bedeutende Errungenschaft der frühen chinesischen Malerei, die im Lauf der Geschichte verlorenging. Das vorliegende Gemälde vermag jedoch einen Eindruck jener frühen Meisterwerke zu vermitteln.
Gu Deqian war Hofmaler in Nanjing und diente dem kunstsinnigen Kaiser Li Yu (937–978). Ähnlich wie der berühmte Gu Kaizhi (ca. 348–409), dessen Familiennamen er trug, malte Gu Deqian hauptsächlich Figuren. Daoistische Themen sind in seiner Malerei von zentraler Bedeutung. Originale seiner Malerei haben sich jedoch nicht erhalten. Das vorliegende Werk ist eine zugeschriebene Kopie des 18. Jahrhunderts.