Im Garten der Zufriedenheit
Die Sammlung Chinesische Malerei im Museum Angewandte Kunst
Die chinesische Malerei hat viele Gesichter: Landschaften, religiöse und mythologische Sujets, Genreszenen oder auch Porträts. Dabei wird seit langer Zeit unterschieden zwischen Auftragsarbeiten, die von Berufsmalern ausgeführt wurden und solchen, die von gebildeten „Amateuren“ geschaffen wurden und seit jeher weit höher geschätzt werden als die ersteren. Diese „Literatenmalerei“ hat viele Erscheinungsformen, zeichnet sich grundsätzlich jedoch durch eine bemerkenswerte Kontinuität und eine zurückhaltende, leise Sprache aus. Nicht selten wird auf Farbe völlig verzichtet, erscheint die Welt in ihnen allein in zarten Tuschespuren. So hat die Malerei aus dem Reich der Mitte, anders als zum Beispiel das chinesische Porzellan, erst sehr viel später und in weit geringerem Umfang den Weg in westliche Sammlungen gefunden.
Auch im Museum Angewandte Kunst, dessen umfangreiche Asiatische Sammlungen in ihren Anfängen auf das späte 19. Jahrhundert zurückgehen, blieb die chinesische Malerei lange ein Nischenthema. Trotzdem entstand in rund achtzig Jahren eine außergewöhnliche Sammlung, die in einem mehrjährigen, von der Ernst von Siemens Kunststiftung geförderten Forschungsprojekt ab 2020 wissenschaftlich aufgearbeitet werden konnte.
Eine Auswahl von 54 Bildern aus diesem Bestand werden in diesem Themen-Album vorgestellt.