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Schnabelschuh
15. Jahrhundert
Der aus dem Kloster Santa Fe in Toledo stammende Schnabelschuh (poulaine) ist aus Ziegenleder gefertigt. Im Bereich der Zehen verjüngt sich die Form des Schuhs zu einer etwa 20 cm langen, von innen ausgestopften Spitze. Die dünne, angenähte Sohle zeigt kaum Abnutzungsspuren. Die Zunge des Schuhs ist nach oben geklappt, seine Schnürung befindet sich an der Innenseite. In dem Schuh befindet sich ein historischer Leisten aus Holz, also eine Art Modell eines Fußes, das für den Bau von Schuhen verwendet wird und hier den Schuh in Form hält. Dort, wo der Leisten sichtbar aus dem Schuh herausragt, ist er mit rotem Samt überzogen.
Schnabelschuhe dieser Art sind eine europäische Modeerscheinung des 14. bis späten 15. Jahrhunderts. Als sich diese Schuhform zunehmender Beliebtheit erfreute, wurde die Länge der Schuhspitze durch Kleiderordnungen, wie beispielsweise in Nürnberg (1481) und in Regensburg (1485), reguliert, um das Tragen einer langen Spitze ausschließlich einflussreichen Persönlichkeiten vorzubehalten. Wer diesen Schuh mit vergleichsweiser langer Schnabelspitze einst getragen hat und wie er ins Kloster Santa Fe gelangte, worauf ein Hinweis auf der Unterseite des Schuhs verweist, ist bislang nicht bekannt.
Robert von Hirsch (1883–1977), Frankfurter Kunstsammler und Inhaber der Lederfabrik A.G. J. Mayer & Sohn in Offenbach, schenkte diesen linken Schuh dem Frankfurter Kunstgewerbemuseum (heute Museum Angewandte Kunst) 1927 anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Museums.
Titel
Schnabelschuh
Datierung
15. Jahrhundert (Herstellung)
Geografischer Bezug
Entstehungsort: Toledo
Material / Technik
Ziegenleder, genäht, geklebt; historische Leiste: Holz; Bezug der Leiste: Samt, genäht
Maße
Objektmaß:
11,5 x 39 x 8,5 cm
Objektbezeichnung
Sammlungbereich
Inventarnummer
6076
Creditline
Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
Zugang
Schenkung; 26.01.1927; Robert von Hirsch, Frankfurt am Main
In Alben enthalten
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